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Herzbergs besonderer Weihnachtsmarkt

Herzberg. Schauspieler Heinz Hoenig und Wandergesellen bringen Handwerksflair in die Stadt. Schmieden für den guten Zweck. (Von Rico Meißner)

Es ging im wahrsten Sinne des Wortes „heiß her“ auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt in Herzberg. Acht Schmiede und der Schauspieler Heinz Hoenig hatten zwischen Rathaus und Kirche viele Eisen im Feuer. Was entstand, ist dreißig Zentimeter lang und hat eine eingeprägte Friedenstaube in der Kuppe – die Friedensnägel. Die durchnummerierten Unikate mit Zertifikat fanden für einen Preis von einhundert Euro durchaus ihre Abnehmer. Wohl auch in dem Wissen, dass das Geld für soziale, regionale Projekte verwendet wird. Zwanzig Prozent gehen in die Kinderstiftung von Heinz Hoenig, der Rest verbleibt in Herzberg. „Damit wird zum Beispiel das nächste Kinderfest im Herzberger Schwimmbad unterstützt“, freute sich Metallgestalter Denni Ludwig. Die Nägel mit der Friedenstaube seien symbolisch zu sehen. „Nägel können zusammenhalten und zusammenfügen.“

Ähnlich sieht das auch Heinz Hoenig, der selbst gelernter Betriebsschlosser ist: „Es gibt soviel Krieg auf der Welt, da kann Frieden immer gebraucht werden. Seit wir mit ,Schmieden für den Frieden’ angefangen haben, schlägt es Wellen. Es kommen immer mehr Schmiede dazu.“ Jeder Schmied auf der Welt sei eingeladen, sich zu beteiligen. „Die Sache geht immer weiter und wird immer größer“, so der Schauspieler. Unter anderem war schon Kalifornien Schauplatz der Aktion, demnächst geht es nach Holland.

Auf die Frage, welchen Satz man denn am meisten von den Besuchern höre, antwortete Schmied Tom Carstens lachend: „Mein Opa war auch Schmied.“ Viele Besucher jeder Generation nutzen die Aktion am Samstag auch, um selbst einmal den Hammer zu schwingen.

Auch abseits des Schmiedens bot der Weihnachtsmarkt neben Leckereien und Glühwein vielfältige Unterhaltung, die auf die Zustimmung der Gäste stieß. Stefan Bendel etwa war mit seiner Familie aus Potsdam angereist. „Das hat schon Tradition“, meinte der gebürtige Herzberger. „Der Markt ist klein, aber fein. Das Tolle ist, man lässt sich hier immer viel einfallen, es gibt immer andere Ideen.“ Ähnlich sah das Rudolf Kutter aus Falkenberg. „Ich bin sehr angenehm überrascht. Der Markt ist sehr abwechslungsreich, aber nicht überladen.“ Auch die künftigen Abiturienten waren mit einem Stand vertreten. Dort war man sich einig, wie das erklärte Ziel aussah. Für den kommenden Abiball hoffe man „auf die größtmögliche Summe“.

Die Schmiede Alfred Bullermann (l.) und Tom Carstens (r.) gemeinsam mit Schauspieler Heinz Hoenig beim Schmieden der Friedensnägel. FOTO: Rico Meißner / LR